Herbrechtinger Sagen

Die Sage von Burg Falkenstein

Ein Ritter, welcher seine Burg auf den Höhen rechts von der Brenz hatte, wollte das hl. Land erobern helfen und nahm Abschied von seiner Gemahlin.
In dem heftigen Streit vor Jerusalem wurde er von den Sarazenen gefangen genommen und als Sklave verkauft. Als solcher musste er am Pfluge ziehen und das Feld umackern. So war bereits ein Jahr verstrichen.
Wie er nun in einer schlaflosen Nacht seines fernen Weibes gedachte, trat ein kleines Männlein zu ihm und versprach, ihn noch vor Anbruch des Tages in seine Heimat zu bringen. Wenn er aber einschlafe, so solle er mit Leib und Seele dem kleinen Männlein verfallen sein.
Bald saß der Ritter auf dem Rücken eines Löwen, der mit ihm über Länder und Meere hinweg durch die Lüfte flog. Der Ritter wurde sehr schläfrig, senkte sein Haupt und wollte einschlummern. Da weckte ihn ein weißer Falke, indem er ihn mit dem Flügel ins Gesicht schlug. So oft der Ritter schlafen wollte, schlug ihn der Falke.

Gegen den Morgen sah der Ritter die Zinnen seiner Burg. Weil er nicht geschlafen hatte, konnte ihm der Böse nichts anhaben. Bald setzte ihn der Löwe vor den Toren seiner Burg nieder.

Da bemerkte der Ritter den weißen Falken auf dem Turme seines Schlosses; er warf seinem Retter einen dankbaren Blick zu.

Zum Andenken aber nahm er den Falken in sein Wappen auf und nannte seine Burg und sein Geschlecht von „Falkenstein“.


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